Anti-Aggressivitäts-Training (AAT®) Qualitätsstandards
Folgende Inhalte orientieren sich an den Qualitätsstandards nach Richtlinien der IKD Hamburg:
Das Trainingsprogramm (AAT®) ugs. auch Anti-Aggressions-Training genannt, ist ein gruppendynamischer Prozess und wendet sich an Menschen, die körperliche Gewalt im (halb) öffentlichen Raum ausüben. Voraussetzung zur Aufnahme ist, dass die Teilnehmer dem Trainingsprogramm inhaltlich und sprachlich folgen können.
Der zeitliche Rahmen ist so zu gestalten, dass durch den Beziehungsaufbau ein konstruktives Arbeitsbündnis zwischen Teilnehmer und Trainer geschlossen wird, sowie eine angemessene individuelle Betreuungsintensität gewährleistet wird.
Die empfohlene Trainingsdauer liegt bei 4 bis 6 Monaten. Pro Teilnehmer sind mindestens 12 Stunden einzukalkulieren (AAT®). Die Trainingsdauer kann durch Wochenendsitzungen verkürzt werden, sollte aber 4 Monate nicht unterschreiten.
Die Gruppenleitung besteht aus zwei Personen. Eine Person der Gruppenleitung muss über eine qualifizierte Zusatzausbildung zur/ zum AAT®/CT®-TrainerIn verfügen.
Sekundäre Behandlungsmotivationen wie richterlicher Druck, drohender Schulverweis, drohender Widerruf oder anstehende Gerichtstermine werden zum Einstieg akzeptiert.
Das AAT® richtet sich an den Prinzipien rückfallpräventiven Arbeitens aus: Risiko-, Bedürfnis- und Ansprechbarkeitsprinzip.
Damit blieb das AAT® zunächst eine elitäre Methode für eine gewalttätige Elite. AAT® ist keine relevante Methode für den Schulalltag.
Dem AAT® liegt ein optimistisches Menschenbild zugrunde. Die Gruppenleiter akzeptieren demzufolge den teilnehmenden Menschen, zeigen ein professionelles Verständnis für die den Delikten zu Grunde liegende Bedürfnisstruktur, ohne mit den Taten einverstanden zu sein.
Das Anti-Aggressivitäts-Training (AAT®) entstand als deliktspezifische Behandlungsmethode für Mehrfachtäter. Das zentrale Augenmerk liegt auf der Reduzierung von gesellschaftlich nicht tolerierbarer Gewalt und dem Opferschutz.
Die Diversifizierung des AAT® öffnete den Blick für andere institutionelle Bereiche. In Schulen wurde das Coolness-Training (CT®) implementiert.
IKD, Sommer 2013
Quellennachweis: http://www.konfrontative-paedagogik.de/aat-qualitaetsstandards
Coolness Training (CT®) Fachstandards
Das Coolness-Training (CT®) ist eine präventive Maßnahme in Schule und Jugendeinrichtung und ein Anleitungsprogramm zum Umgang mit schwierigen Situationen. Dabei entwickeln Kinder, Jugendliche und Fachkräfte eine Kultur des Hinschauens und trainieren die friedfertige Einmischung.
Dabei verschärft sich der Blick auf die Beteiligten im Handlungsviereck (Täter, Opfer, Zuschauer, Institution) und dessen Ressourcen. Unter Coolness-Training (CT®) verstehen wir eine angemessene Mischung aus Kompetenztraining und Konfrontativer Pädagogik.
Das CT® ist ressourcenorientiert.
Im Sinne des systemischen Ansatzes, sind Eltern und Erziehende einzubeziehen. Eltern sind zumindest im Rahmen eines Elternabends über Inhalte und Ziele zu informieren. Zur Teilnahme am CT muss eine Einverständniserklärung der Eltern bzw. Sorgeberechtigten vorliegen.
Die Konfrontation steht nicht mehr alleine im Mittelpunkt, denn die Mehrzahl der Schüler brauchen nicht Konfrontation sondern Parteinahme.
Im CT®, das in nicht kriminogenen Bereichen eingesetzt wird, wird bewusst auf „Heiße Stühle“ verzichtet. Dies schließt konfrontatives Nachfragen bei Regel- und Normverletzungen nicht aus.
IKD, Sommer 2013
Quellennachweis: http://konfrontative-paedagogik.de/ct-fachstandards